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THE CROWN – Death Is Not Dead

~ 2015 (Century Media) – Stil: Thrash/Death-Metal ~


Das alte Jahr liegt in seinen letzten Zügen, 2015 wirft seine schwarzen Schatten bereits voraus. Und für Extrem-Metal-Fans wird es zum ersten Mal am 9. Januar interessant. Dann erscheint das 25-Jahre-Jubiläumsalbum der schwedischen Todeskings von THE CROWN. Ein Brecher vor dem Herrn, der die Latte für die Thron-Rivalen direkt auf Fußballtorhöhe legt.

Das Selbstbewusstsein der Mannen um den zurückgekehrten Prachtgrowler Johan Lindstrand zeigt sich schon im Albumtitel. Wer seine Scheibe ‚Death Is Not Dead‘ nennt und damit einen punk- und rockhistorischen Bogen spannt, der sollte seine Pfeile gefälligst auch ins Ziel bringen. ‚Headhunter‘, die wild um sich schnappende Eröffnungsnummer, erfüllt den Anspruch souverän. Und von diesem Niveau aus marschieren THE CROWN stramm weiter bergauf. ‚Iblis Bane‘ schießt mit seinem ‚Carmina Burana‘-zitierenden Refrain-Riff direkt den Donnervogel ab, das breaklastige ‚Struck By Lightning‘ weckt (Jugend)-Erinnerungen an DEATH zu ‚Spiritual Healing‘-Zeiten. Nach dem respektvoll-fiesen Cover des PARADISE-LOST-Klassikers ‚Eternal‘ verdreht uns ‚Speed Kills (Full Moon Ahead)‘ mit CROWN-typischem Stotter-Riffing die Halswirbel, ehe ‚Herd Of Swine‘ erneut die Zeitmaschine anwirft und mit seinen ‚Altars Of Madness‘-meets-‚South Of Heaven‘-Gitarren die alten CROWN OF THORNS-Reißer in Erinnerung ruft.

Noch Luft? Dann weiter gen Gipfel!

Mit dem stampfenden ‚Horrid Ways‘ fräst sich ein künftiger Live-Abräumer durch den schroffen Fels, ‚Ride To Ruin‘ erteilt Nacken und Hüfte mit ‚Deathrace King‘ ’schem Mord & Roll-Feeling den Marschbefehl. Danach tut Entspannung Not; THE CROWN schlagen ihr Biwak auf und servieren ein wärmendes Instrumental in vortrefflicher PRIMORDIAL-Epik. So geht’s gestärkt zum letzten Anstieg namens ‚Godeater‘, der uns mit Doublebass-Salven und mächtigen Midtempo-Riffs aufs schmerzhafteste klar macht, dass nicht nur BOLT THROWER einen Panzer gefrühstückt haben.

Glücklich und vollständig geplättet gehen beide Daumen nach oben – und der Blick nach unten zur hoffnungslos abgeschlagenen Konkurrenz.

sauerstoffarme 8,5 Punkte