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PANZER – Send Them All To Hell

~ 2014 (Nuclear Blast Records) – Stil: Metal ~


Jetzt werden sich die German PANZER womöglich zu einer ernstzunehmenden neuen Combo entwickeln und nicht nur als einmalige Angelegenheit in der Metal-History verweilen, nachdem sich gerade in diesen Tagen ACCEPT von ihrem Gitarristen Herman Frank und Drummer Stefan Schwarzmann getrennt haben. In aller Freundschaft, heißt es selbstverständlich im allgemeinen Statement, doch der Songwriter Herman Frank (VICTORY, ex-SINNER) konnte bei ACCEPT wohl viel eher seine Songideen nicht umsetzen, die er nun mit dem ebenfalls geschassten Stefan Schwarzmann (ex-RUNNING WILD, -U.D.O., -X-WILD) sowie Bassist und Schrei-Ikone Schmier (DESTRUCTION) auf dem Debütalbum ´Send Them All To Hell´ von PANZER verwirklichen kann. Denn hier können die drei gestandenen Männer, ohne vorgegebene Grenzen, einfach mit Spaß an der Sache musizieren.

Das bei der Zusammenkunft von zwei ACCEPT-Musikern und einem DESTRUCTION-Musikus nichts anderes als traditioneller Stahl herauskommt, sollte von vornherein klar gewesen sein. Vom Eröffnungsböller ´Death Knell´ bis zum Abschlusskracher `Bleed For Your Sins´ drücken die drei Herren durchgehend auf das Gaspedal – pedal to the metal. Alles unter Aufsicht des Metal-Gods, scheint der erste Gedanke, wenn die JUDAS PRIEST-Böller ordentlich einschlagen. Die Einschläge kommen dabei immer näher, da Songs wie `Hail And Kill` und ´Roll The Dice´ die alte ACCEPT-Schule natürlich nicht außen vor lassen. Ein paar kleine Kracher, dabei die KREATOR- oder gar EXODUS-Schiene fahrend, lassen ebenso im metallischen Rahmen nicht lange auf sich warten. Der doomige Titelsong hat dagegen, genau wie das ausgedehnte `Why´, ein bedeutungsschwangeres Feeling, doch `Freakshow´ und `Bleed For Your Sins´ lassen wieder ordentlich Dampf ab.

Der letzte Funken Genialität fehlt zwar noch des Öfteren, um bei allen Songs ein Feuerwerk hoch gehen zu lassen, doch zu Anfang sei jedem ein Freischuss zugestanden.

(6,5 Punkte)