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SORROWS PATH – Doom Philosophy

~ 2014 (Iron Shield Records) – (Prog) Doom ~


SORROWS PATH wurden zwar bereits vor über 20 Jahren gegründet, doch setzten einige gehörige Schicksalsschläge, wie Krankheiten, Todesfälle und der langjährige Militärdienst, die Band immer wieder außer Gefecht. Erst in diesem Jahrtausend kam es folglich zu den ersten Veröffentlichungen.

Obwohl die Band seit Anbeginn CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS und MEMENTO MORI nacheifern wollte, hat sich ihr Doom-Metal unter Beifügung von Power-, Gothic- sowie Prog-Metal-Elementen in eine eigenständige Richtung entwickelt. Die melancholische Ader könnte dabei ebenso von einer skandinavischen Band stammen und erscheint für Hellenen eher ungewöhnlich.

Nach dem Intro startet das Werk mit `Tragedy´ (> When I Met My Grey Destiny) gleich glorreich durch. Mit einer groben Mischung aus ABSTRAKT ALGEBRA und BEYOND TWILIGHT liegt eine Definition des Soundkosmos´ womöglich richtig. `A Dance With The Dead´ und ´The Venus And The Moon´ sind dagegen schwerer, sprich doomiger und zudem nicht ganz so himmelhochjauchzend. Während `Epoasis` (> With Lies And Greed) fast wie OZZY auf einem PSYCHOTIC WALTZ-Trip klingt, fördert `Everything Can Change´ eine kleine NEVERMORE-Schlagseite zutage. Dennoch gehören `The King With A Crown Of Thorns´ („I’m the king with a crown of thorns, the troubadour of life and death, never lived, I was never born, reaching sympathy to the end, I’m the king with a crown of thorns, there’s no need for revenge, not a cancer on the earth, the only outcast of fate“), das zwischenzeitlich nicht nur Flamenco-Gitarren erklingen, sondern fast den Geist von CONCEPTION aufleben lässt, und das brillant sich steigernde `Clouds Inside Me´ („Waiting for me, I lost myself, where I must go? waiting from me, I lost my mind, what can I do? clouds have killed my beliefs and I think that they’re not mine, all the promises were just narcissistic lies, I don’t belong to myself; they came and stole my life, how can I die, to exist no more?“) ganz klar zu den Höhepunkten. Und zum Ende gibt es mit dem emporkriechenden `Darkness´ weiteres Prog-Gourmet-Futter, bei dem auch Liebhaber der verblichenen VENI DOMINE aufhorchen dürfen. Die Beteiligung von Snowy Shaw (KING DIAMOND, THERION, DREAM EVIL) und Edgar Rivera (ex-SOLITUDE AETURNUS) muss daher eigentlich gar keine Erwähnung finden.

Trotz der hier anzutreffenden Mixtur, sollte das Werk sein Publikum finden, denn ´Doom Philosophy´ ist ein anderes, ein weiteres tolles Album aus Hellas – nach ihren Landsleuten von DOOMOCRACY diesmal aus dem etwas progressiveren Düster-Bereich.

8 Punkte