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NIGHT MISTRESS – Into The Madness

2014 (Power Prog) – Stil: Heavy-/Power-Metal


Nein, das ist nicht Thomas Müller, der uns da vom Albumcover entgegenplärrt. Die Weltmeisterschaft ist vorbei, die Bundesliga noch weit weg, nur der Metal, der hat bekanntlich immer Saison. NIGHT MISTRESS aus dem polnischen Skarzysko-Kamienna (auf halber Strecke zwischen Warschau und Krakau gelegen) liefern uns auf ihrem zweiten Album ein Wohlfühlpaket aus eingängigem US-Metal mit NWOBHM-Einflüssen, der auch die PRIMAL FEAR / DREAM EVIL / HAMMERFALL-Zielgruppe ansprechen sollte.

Instrumental und produktionstechnisch gibt’s nichts auszusetzen, man merkt der Band ihre über zehnjährige Zusammengehörigkeit zu jeder Sekunde an. Wenn es am Hook-gespickten Songmaterial überhaupt etwas zu mäkeln gibt, dann der leichte Hang zum Klischee bei langsameren Kompositionen wie ‚Grieving Stars‘ oder ‚Walking On Air‘.

In den besten Momenten erinnern NIGHT MISTRESS an eine Mischung aus BRUCE DICKINSONs Soloprojekt zu ‚Chemical Wedding‘-Zeiten und erwähnten PRIMAL FEAR. Auch RIOT meine ich bei Songs wie dem famosen ‚Hand Of God‘ (Anspieltipp!) herauszuhören. Eine Sondererwähnung verdient Sänger Krzysztof Sokolowski. Der Mann gehört mit seinem kraftvollen, glockenklaren Organ ohne Übertreibung zu den besten Vokalisten der europäischen Szene.

Chapeau, meine Herren!

(7,5 Punkte)


15.07.14
Von: Ludwig Krammer