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A LIQUID LANDSCAPE – The Largest Fire Known To Man

2014 (Glassville Records) – Stil: New Artrock


Reichlich aktiv präsentieren sich dieser Tage ALL aus Groningen. Das neue Album supportete man bereits im Mai im Vorprogramm von CRIPPLED BLACK PHOENIX und auf das Billing des Night of the Prog Festival auf der Loreley im Juli hat man es auch geschafft. Das kann wahrlich nicht jede junge Band von sich behaupten.

Progveteranen könnte die Band auch bei ihrem 2012er Auftritt beim legendären Prog Power Europe Festival in Baarlo über den Weg gelaufen sein. Dort wurde die Vorstellung des Debütalbums ‚Nightingale Express‘ wohlwollend aufgenommen. Das Debüt positionierte sich gar nicht so unweit der Amis von DREDG, erinnerte in den besten Momenten vom Feeling gar an ENCHANT.

Über den Haufen geworfen hat man seine Stilistik natürlich nicht, doch das neue von Bruce Soord (PINEAPPLE THIEF, KATATONIA) co-produzierte Album ruft bei mir verstärkt PORCUPINE TREE Assoziationen hervor. Auch postrockialische Momente gibt es zu verbuchen, wobei diese feingeistig ausfallen und niemals in heftigen Wall-ungen ausarten. Die Scheibe ist eher etwas für die späteren Abendstunden.

Die markantesten, eingängigsten Songs, um sich in die mit einem spärlichen, textlosen Booklet ausgestatteten CD einzufinden, sind ‚Open Wounds‘ (> „the space between us“) und ‚Keystone‘ (> „this could be the start to something beautiful“). Leider zerfließen aber die landschaftlichen Konturen für meinen Geschmack diesmal ab und an etwas zu sehr in den Plätschermodus. Szeneinsider stellen sich die Scheibe natürlich trotzdem wieder in den Schrank oder hören sich zumindest mal die beiden Anspieltipps an.

(sehr ordentliche 6,5 Punkte)