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CORONER – Death Cult

(2014 No Remorse Records) – Stil: Thrash


Das griechische Label No Remorse Records veröffentlicht zum ersten Mal offiziell auf CD das erste Demo des Schweizer-Kult-Thrash-Trios CORONER. Ursprünglich im Jahre 1986 auf 250 Kassetten-Kopien herausgebracht, war dies das erste Lebenszeichen der Band, bevor diese etwas später von Noise Records gesignt wurde.

Schon im Jahre 1984 wurden CORONER gegründet. Nach dem Abgang des Gitarristen Oliver Amberg zu CELTIC FROST, verstärkten sich Ron Broder (Bass) und Marky Edelmann (Drums) mit Tommy Vetterli an der Gitarrenposition. Somit war die klassische Besetzung geboren: Das Trio Ron Royce, Marquis Marky und Tommy T. Baron. Und dieses Trio ging im Oktober 1985 für zehn Tage ins Studio und nahm vorliegende vier Songs als `Death Cult`-Demo auf. Da Ron Royce noch nicht bereit war das Mikrofon in die Hand zu nehmen, wurde kurzerhand ein alter Kumpel namens Tom G. Warrior angeheuert. Ugh! Man kannte sich untereinander schon etwas länger, da Vetterli und Edelmann als Roadies mit CELTIC FROST auf Tour waren. Ugh!

So kam diese geniale und einmalige Konstellation, eine Kollaboration zwischen CORONER und der Stimme von CELTIC FROST zustande, die auch genau so klang, wie man es folglich erwarten konnte. Tom G. Warriors Stimme ist einfach zu prägnant, um hier nicht den Sound mit zu bestimmen. Zudem lässt er seine typischen Laute, sein mittlerweile uneingeschränktes Markenzeichen, nicht aus: Ugh! Sofort im ersten Song, sowie am Ende, zum Abschluss des Demos erklingt ein: Ugh! Die Lieder selbst haben natürlich noch längst nicht die Reife der späteren Jahre, zudem ist der Sound trotz Remastering natürlich immer noch ein Demo. Der technische Thrash ist hier in seiner Entstehungsphase und die Band setzt vermehrt, wie auch noch auf dem Debüt, eher auf die Schwere als auf Schnelligkeit. `Spiral Dream` sticht mit seinen schneidenden Gitarren und wundervoller Finesse aus allen Songs heraus, während das Instrumental `Aerial Combat` schon erste musikalische Fähigkeiten aufblitzen lässt. Der Abschluss-Song `The Invincible`, der mit einem klassischen BLACK SABBATH-Riff startet, könnte somit fast ein CELTIC FROST-Lied sein und glänzt abwechselnd mit schleppenden und schnellen Parts.

CORONER-Supporter, die schon seit Anbeginn dabei waren, werden natürlich allein aus sentimentalen Gründen diese Aufnahmen lieben. Der Rest der CORONER-Fans wird sich den Re-Release, der noch mit drei Bonus-Tracks – je ein Lied der Compilation `Doomsday News` Vol. 1 und Vol. 2; und ein Demo-Song von `Punishment For Decadence` – glänzen kann, allein zur Vervollständigung der Sammlung in das durch die schwere Last gebogene Regal stellen. Ugh!

(ohne Bewertung)