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DREAM THEATER – Dream Theater

~ 2013 (Roadrunner Records) – Stil: Metal ~


Ungewöhnlicher Weise benennen DREAM THEATER ihr mittlerweile zwölftes Album `Dream Theater` und wollen wohl den – mit dem letzten Album und dem Abgang von Mike Portney eingeleiteten – Neubeginn mithin manifestieren. Interessanterweise befinden sich seit dem mit John Myung (Bass) und John Petrucci (Gitarre) nur noch zwei Ur-Mitglieder an Bord des Theaters der Träume. Doch Mike Mangini hat sich aus den Zwängen seines Vorgängers freigeschwommen und legt ein ganz famoses und interessantes Schlagzeugspiel hin. Mit `Dream Theater´ hat die Band zudem endlich wieder zu sich selber gefunden. Vorbei sind die Experimente, bei denen die Gruppe der Versuchung nicht widerstehen konnte nach irgendwelchen Gruppen des Zeitgeschehens klingen zu wollen. Obwohl gerade der Beginn von `The Looking Glass` so extrem nach den alten Meistern RUSH klingt, dass man schon fast die ´Rote Karte´ ziehen muss. Aber ansonsten spielen sie ihren ureigenen Stil konsequent durch, ohne jedoch dieses Mal belanglose oder gar nichtssagende Kompositionen zur Tracklist hinzufügen, so dass mit `Dream Theater` auch das beste Album seit `Octavarium` aus dem Jahre 2005 vorliegt. So brillant wie ihr echtes letztes Meisterwerk `Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory` aus 1999 ist das aktuelle Werk natürlich nicht. Zudem wird jeder, der mit dem Oeuvre von DREAM THEATER vertraut ist, bestätigen können, dass sich das Anhören eines neuen Werkes der Meister heutzutage sich nicht von dem Anhören eines Albums einer Hard-Rock oder AOR-Band unterscheidet. Jedes Break scheint vertraut, jeder Part schon wohlbekannt. Mit `Behind The Veil` hat sich zumindest ein kleiner eingängiger Song vor den Rest geschoben („Someone save me, look behind the veil, please don’t walk away, someone save me, bring me home tonight, I can’t face another day“). Wohingegen die Band schon weitaus bessere Epen als den Longtrack `Illumination Theory` zum Abschluss des Albums geschrieben hat. Die Progressivität müssen DREAM THEATER in Zukunft wieder in ihrem Soundkosmos suchen. Dieses Mal liefern die Herren aber immerhin ein Album ohne Schwachpunkte ab und lassen die eingeschworene Meute ihrer Fans sichtlich begeistert zurück.

(Big 8 Points)