PlattenkritikenPressfrisch

ENFORCER – Death By Fire

 ~ 2013 (Nuclear Blast Records) – Stil: 80s Heavy Metal ~


Die schwedischen Vollstrecker aus Arvika sind wieder zurück und kennen auch bei Album numero drei keine Gnade. Selbst die vielen Plattenfirmenwechsel – von Heavy Artillery Records zu Earache und nun zu Nuclear Blast – konnten ENFORCER nichts anhaben. Ganz im Gegenteil: `Death By Fire` läuft in nur knapp 36 Minuten von vorne bis hinten in einem atemraubenden Tempo durch die Plattenrillen. Ähnlich wie bei all den Bands der jungen Garde (STEELWING, STRIKER, WHITE WIZZARD) haben ENFORCER um Olof Wikstrand (Gesang und Gitarre), Joseph Toll (Gitarre), Tobias Lindqvist (Bass) und Jonas Wikstrand (Drums) noch das jugendlich lodernde Feuer in sich. Hier liegt kein altersmüdes Werk vertrauter Helden vor. Mit `Death Rides This Night` („Kill me, thrill me, move me through the night, leave me when I´m all dressed up for action; kill me, thrill me, move me through the night, you cannot play me, save me; death rides this night”) startet das Album gleich mit seinem ersten Highlight und geht ohne Unterlass in `Run For Your Life` über. Immer noch regiert hier ein Stil wie im frühen amerikanischen Speed-Metal, d.h. die Musik der NWoBHM (wie SAXON, RAVEN, ANGEL WITCH oder DIAMOND HEAD) wird im High-Speed vorgetragen. Ein toller Sound, der weder altbacken noch modern klingt und jedem Instrument seinen Platz einräumt, tut ferner sein übriges dazu. `Mesmerized By Fire` könnte fast eine Poser-Hymne werden, wenn es nicht, da so schnell und rauh gespielt, eher ungeeignet für diese Zielgruppe wäre. Es geht aber Schlag auf Schlag weiter, denn das folgende `Take Me Out Of This Nightmare` müsste mit seinem eingängigen Refrain zu einem echten Tanzflächenfeger in den entsprechenden Clubs werden („Take me out – take me out of this nightmare, take me out – take me out of this nightmare, won´t you take me out, take me out of this nightmare, come on and take me out”). Im instrumentalen ‘Crystal Suite’ kommen alsdann aber doch leichte IRON MAIDEN Reminiszenzen auf. Flotte Gitarrenattacken, tolle Melodieläufe, schöne Soli. ENFORCER ziehen auf `Death By Fire` alle Register ihres Könnens. `Silent Hour / The Conjugation`, hebt das kurzfristig durch `Sacrificed` etwas abgeflachte Niveau wieder an und klingt überraschend als Instrumental (`The Conjugation`) brilliant aus. Mit `Satan`, einem NWoBHM Riffrocker, klingt das Album im selben Tempo und in gleicher Qualität aus. Keine Sekunde auf dem Album ist zuviel. Keine Verschnaufpause wird hier gewährt. Die kann es erst nach dem Ende des Albums geben, sofern man nicht gleich wieder `Death By Fire` von vorne anhört. Das neue Werk hat zwar kein neues ´Katana Katana´, aber allein das durchgehend atemraubende Tempo setzt endlich mal wieder dahingehend Maßstäbe und übertrifft so manchen angeblichen Klassiker der Altvorderen aus diesem Metier der Gründerjahre. Daher unumgängliche

9 Punkte