2012 (Denovali Records) – Stil: Dawn-Doom
Morgengrauen. Grauen des frühen Morgens. Nicht von trüben Gedanken darf man sich den Tag schlecht reden lassen. Klare Gedanken sind im Morgengrauen vonnöten. Der Schleier der Nacht liegt noch über der Landschaft. Der Nebel liegt über Fluss und Wiese. Dahinten im Wald ist mein Revier. Vereinzelt treffe ich auch schon auf den feuchten Wiesen vor dem Wald mein begehrtes Objekt. Ausschwärmen heißt dann sogleich die Devise. Ein kleiner Zauber liegt auf jedem Pilz, nach denen ich lechze. Psilocybin. Colors, holy colors. Psilocybon. Die schönsten Farben. Und die Farben kann man nicht nur sehen, sondern auch hören. Bei IROHAs neuestem Album `Shepherds & Angels´. IROHA wurde in Birmingham (England) von Andy Swan (Gitarre und Gesang, ex-FINAL), Diarmuid Dalton (Bass, JESU) und Dominic Crane (Gitarre und Gesang, ex-RUMBLEFISH) gegründet. Magic liegt in der Luft. In Birmingham sowieso. Erinnere Dich an die POLKA TULK BLUES BAND, die später zum SCHWARZEN SABBAT wurde. Psilocyban. Dreaming in ultra-violett. Psilocybun. Meine Verfassung war gestern wohl nicht so gut. Anscheinend etwas zu viel Pilze in der Suppe. Doch selbst im größten Nebel, im Morgengrauen, selbst am Morgen danach, zählt auch weiterhin, dass die Zeit alle Wunden heilt. „TIME IS THE GREATEST HEALER IS ALL THEY SAY.” Nichts kann Dich vollkommen in diesem Leben runter ziehen, wenn die Zeit Dir hilft, alles zu vergessen (`The Greatest Healer`). Erinnerungen sind alles. Versuch Dich immer zu erinnern. Erinnere Dich! Vergiss dies nie! Im Hintergrund ertönen leicht Ambient-artige elektronische Klänge und versüßen den Sound, während ein tiefer Bass, tiefer als von der bösesten Funeral-Doom-Band ersonnen, sich nach vorne dröhnt. Der Gesang ist fast gehaucht und wird von Song zu Song erhellender. „THEY SAY IT`S TRUE, THAT YOU REAP WHAT YOU SOW.” Du solltest auch nicht vergessen was Du tust, denn Du wirst ernten, was Du gesät hast. Aber jetzt ist Deine Chance es zu packen. „WHAT EVER GOES AROUND, COMES AROUND NOW.“ Jetzt oder nie (`You Reap What You Sow`). So düster der experimentelle Zweitling von IROHA auch beginnt, es gibt immer einen Funken Hoffnung. Allein Deine Erinnerungen halten Dich am Leben und schenken Dir Freude, auch wenn Du nicht mehr weiter weißt. „MEMORIES WILL HOLD THIS LIFE FOR ME“ (`Legacy`). Da siehst Du plötzlich Farben, da erscheint ein ganzer Regenbogen am Horizont. Alle Regenbogenfarben erstrahlen hell. Doch es wird noch besser. Das heimische Gefühl, denn die Heimat ist dein Zuhause, spürst Du mit vollem Herzen. „REMEMBER HOME IS WHERE THE HEART IS.“ Und die Erinnerungen halten Dich hoch, auch wenn es nur Erinnerungen an Deine Heimat sind. Die Erinnerung an Dein Schicksal. Das ist Dein Schicksal. „REMEMBER DESTINY“ (`Home Is Where The Heart Is`). Die Erinnerungen führen Dich noch weiter zurück. „ALWAYS REMEMBER.“ Zurück in Deine Kindheit. „A PLACE I KNOW.“ Das waren noch schöne Tage. „I ALWAYS REMEMBER THE SHEPHERDS AND ANGELS AND BUTTERFLIES. I NEVER FORGET THE SHEPHERDS AND ANGELS AND BUTTERFLIES.” Da gab es schöne Sommertage. „JUST LIKE THE ENDLESS DAYS OF SUMMER.“ Erinnere Dich! Vergiss dies nie! „ALWAYS REMEMBER.“ Denn Erinnerungen sind doch am schönsten (´Shepherds & Angels`). Je älter man wird, desto mehr lebt man von der Erinnerung und nicht von Gedanken an die Zukunft, da es keine Zukunft mehr gibt. Wenn Du nie den Weg zurück gefunden hast, versuche es weiter. „I NEVER FIND THE WAY BACK HOME“. Denn irgendwann findest Du den Weg. Jetzt könnte es der richtige Ort sein, nach dem Du gesucht hast. „THIS COULD BE THE ONE. THIS COULD BE THE PLACE.” Jetzt hast Du Dein Ziel erreicht. „I FIND THE WAY BACK HOME.“ Es könnte der gesuchte Ort sein (`Blind Faith`). Die Farben sind schön, doch der Bass dröhnt stärker und überlagert jetzt zum Ende fast die Schönheit. Ambient und Drone in vollen Farben. Es wird wieder finster. Die Farben werden blasser. „LIKE THE FIRST DAY“, obwohl es der „LAST DAY OF SPRING“ ist. Die Hoffnung ist da, doch sie bröckelt etwas, so wie das Gesicht des Engels auf dem Album-Cover. „WE`VE BEEN TO THE WATER“ (`Denial`). Im Wasser hat alles Leben begonnen. Endet es auch hier? Tiefes Grollen. So erschallen wunderbare Klänge am Fuße der finster hohen Gebirgsketten. Lauter kleine Hits am frühen Morgen. In the Dawn Of Doom. Dawn Doom. Ein Monumentales Epos.
(9 Punkte)
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