(Sony 1994)


Knapp fünf Jahre ist es her, das eine Band auf der Bildfläche erschien, die von der Fachpresse als neue AC/DC bezeichnet wurde, allerorts wurden Lobhudeleien verteilt und kommerziell sahnten AIRBOURNE auch gut ab. Meiner Meinung nach absoluter Bullshit. Davon abgesehen das AIRBOURNE AC/DC so oder so nicht das Wasser reichen können, haben AIRBOURNE bei THE POOR mehr geklaut als bei der australischen Legende. Nebenbei bemerkt – Es ist ein Unding jede Riffrocktruppe als AC/DC-Klon zu bezeichnen. THE POOR wurden 1992 unter dem Namen THE POOR BOYS gegründet. Unter diesen Namen wurde im gleichen Jahr eine mittlerweile sehr seltene, selbstproduzierte EP veröffentlicht. Aufmerksam wurden die Plattenfirmen als die Band bei einem Minifestival in den USA zusammen mit THE ANGELS auftraten. Epic schnappte sich die Band und es erfolgte die Umbenennung in THE POOR. Nach Massivem Airplay des Songs `More Wine Waiter Please´ kam 1994 das Debut in die Läden. Es folgten ausgiebige Touren mit Größen wie den SCORPIONS. Ein geplantes zweites Album kam aber nie in die Läden und es wurde ruhig um die Band. 2009 wurden zwei Alben mit Demos von 2000 bis 2009 veröffentlicht. Die Truppe scheint auch wieder aktiv zu sein. Ihren Stil beschreiben THE POOR übrigens selbst als Aussie Pub Rock. Kann ich so unterschreiben. `Poison` zeigt gleich warum ich behaupte, das AIRBOURNE bei THE POOR geklaut haben. High Energy Rock, dessen Haltbarkeitsdatum im Gegenzug zum AIRBOURNE Zeugs deutlich länger ist. Ums liebe Geld geht es in ´Dirty Money`. Stampfender Hardrock mit schön dreckigen Leads. ´Man Of War´ entwickelt sich nach einem kurzen akustischen Intermezzo zu einem tollen Midtempo-Stampfer. Bei `Tell Someone Who Cares´ hört man leichte Parallelen zu RHINO BUCKET´ und deren ´Pain´ Album, wobei man hier schlecht sagen kann, ob hier geklaut wurde, da beide Alben fast gleichzeitig erschienen sind. Das bereits erwähnte `More Wine Waiter Please´ ist der Oberkracher der Scheibe und ein Anspieltip. Und wieder ein gutes Beispiel wie AIRBOURNE bei der Truppe geklaut haben. ´Ain´t On The Chain´ groovt höllisch, leider hat die Band hier im Refrain gepatzt, der recht unspektakulär rüberkommt. Rock´n Roll regiert bei `Downtown´, ideal zum Cruisen: Fenster auf und aufdrehen. `Hair Of The Dog´ ist etwas ruhiger als der Rest des Albums, trotzdem heavy wie Sau. ´Liar´ ist ein toller Gute Launerocker. Der Titel von `Ride´ ist Programm. Ab auf die Straße und Bleifuß. Beim letzten Albumtrack geht vielen Bands die Luft aus. THE POOR aber zeigen mit ´Only The Night´ noch einmal wo der Hammer hängt und geben Vollgas. Das Album ist im Internet günstig zubekommen.

Up date: THE POOR sind seit 2008 wieder komplett am Start und spielen auch wieder live. Die beiden im Review erwähnten Demo-Compilationen nennen sich `Round 1`und `Round 2`. Zudem kann man über itunes die beiden selten EPs (Rude Crude & Tattooed/Undefed) downloaden. Die sind jeden Cent wert. Checkt unbedingt die HP der Australier: http://www.thepoor.com.au/