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EDEN – Judgement Day

~ 2012 (Hellion Records) – Stil: US Power Metal ~


Insider wissen, dass die metallisch-musikalische Geschichte der Kalifornier EDEN immer mit AUGUST REDMOON und TERRACUDA verbunden sein wird. Dass das runderneuerte Line up von EDEN auf dem diesjährigen HOA eine sehr beeindruckende Visitenkarte abgegeben hat, hat sich inzwischen hoffentlich herumgesprochen. Parallel zum HOA-Auftritt haben die Herren eine 4-Track-Vinyl-EP (in verschiedenen Farben, alle limitiert) mit dem Titel `Judgement Day` veröffentlicht, die fast nahtlos an ihr legendäres Debutalbum `Armed Forces` von 1985 anschließt. Neuzugang Augie Madrigal, der den leider viel zu früh verstorbenen Sänger Michael Henry zu ersetzen hat, hat keinen leichten Job zu erledigen. Michael hatte eine der prägnantesten Stimmen der Achtziger Metal Szene. Aber Augie macht seine Sache hervorragend, auch wenn er auf einer anderen Tonlage singt. Schon der treibende Opener `Hot Rods To Hell` macht deutlich, dass die Herren sich am Material des legendären Debuts orientieren. Ein fetter Doublebass-Banger der dem Begriff US-Power Metal in jeder Sekunde gerecht wird. Ansatzweise erinnert mich die Nummer hier und da auch an PILEDRIVER. `Pitiful Bitch` ist eher schleppend und eine weniger spektakuläre Nummer. Durchschnitt. Das folgende `Suicide` hat dann wieder mehr Power und kann locker zwischen Klassikernummern des Debuts bestehen. Vom Aufbau her in der Nähe von `Pound It Out`. Das EP-beendende `The Deep` ist erneut etwas langsamer, hat aber einen aussagekräftigen Rhythmus. Die Produktion der vier Songs ist recht basslastig gehalten, wohl um ein größeres Achtziger-Feeling zu erzeugen. EDEN können es noch, auch wenn die Stücke heutzutage leicht modifiziert klingen, hält das Material die typischen EDEN Trademarks parat. Wie schon erwähnt liefert Neusänger Augie Madrigal einen überzeugenden Job ab, aber an die Nähe von Michaael Henry kommt er lange nicht. Michael`s Stimme hat den typischen EDEN Sound zu etwas Einzigartigem gemacht. `Judgement Day` ist gut, kein Überflieger und daher eher etwas für Leute die alles haben müßen. Warum die Band aber die EP nach einem Song von Debutalbum benannt hat bleibt ein Rätsel.

(7 Punkte)